Intermittierendes Fasten

Ich habe schon vor Jahren, als ich mich noch weder gesund ernährte, noch Sport betrieb eine Art „fasten“ betrieben. Ich habe irgendwann einmal aufgeschnappt (wahrscheinlich einmal in der Woman oder in einer ähnlich „hochwertigen“ Zeitschrift), dass es besser für die Figur sei, wenn man lediglich 3 Mahlzeiten am Tag zu sich nimmt und zwischen den Mahlzeiten 4-5 Stunden keine Kalorien aufnimmt (somit nur Wasser, ungezuckerten Tee und schwarzen Kaffee). Das „Problem“ in dieser Zeit war allerdings, dass ich nicht auf die Qualität der Lebensmittel geachtet habe, sondern nur auf das Timing. Weiters lebte ich nach der Devise: Frühstücke wie ein Kaiser, mittags wie ein Kaiser und abends wie ein Bettler. Somit achtete ich beim Frühstück wirklich gar nicht auf die Qualität meiner Ernährung und aß Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index und hohen glykämischen Last wie zB ein Topfentascherl oder ähnliches. Natürlich war ich um 9 Uhr bereits hungrig und bereits um 10 Uhr sehr gereizt und unkonzentriert. Meistens hatte ich zu Mittag dann etwas – für mein damaliges Verständnis – gesundes und bekam bereits wieder um 14 Uhr Hunger. Bis ich dann letztendlich zuhause war und zum Essen kam war es 18.30 Uhr und ich hatte dann fast eine Heißhungerattacke.
Heute weiß ich natürlich, dass Fasten aus mehreren Gründen (Verdauungstrakt kann sich beruhigen, Autophagie, uU gelingt das Abnehmen leichter etc) sinnvoll sein kann. Allerdings sollte unbedingt auch auf die zugeführten Lebensmittel geachtet werden.
Heute faste ich nach dem sogenannten „intermittent Fasting“, auch Intervallfasten genannt. Es bezeichnet einen bestimmten Essrhytmus. Man isst nur zu bestimmten Zeiten und vor allem nur in bestimmten Zeitabständen. Man wechselt dabei zwischen Zeiten der normalen Nahrungsaufnahme und der Nahrungskarenz. Es gibt mehrere Varianten des intermittierenden Fastens.
Dabei habe ich überlegt, welche Variante die für mich sinnvollste sein könnte, sich also gut in meinen Alltag integrieren lässt und habe dabei meine bisherigen Gewohnheiten berücksichtigt. Ich bin von 8 Uhr bis ungefähr 17 Uhr im Büro oder Homeoffice. Wir können uns täglich bereits gegen 12 Uhr etwas Gesundes ins Büro bestellen lassen oder ich nehme mir overnight-oats mit. Ich trainiere meistens gleich in der Früh, damit ich gleich energiegeladen und konzentriert in meinen Tag starte. Im Regelfall esse ich nach 20 Uhr nichts mehr. Ich trinke vorwiegend Wasser, ungezuckerten Tee und schwarzen Kaffee. Ich ernähre mich vorwiegend vegan, zuckerfrei und achte auf die Vollwertigkeit der Lebensmittel, somit esse ich bei Kohlenhydraten primär Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index bzw geringer glykämischer Last. Ich wollte abnehmen, somit wollte ich die Tagesgesamtkalorien senken. In der Früh habe bzw möchte ich mir meistens keine Zeit für ein Frühstück nehmen. Am Abend benötige ich aber als Belohnung noch eine Mahlzeit. Weiters ist es aus sozialen Aspekten für mich besser, wenn ich abends auch esse.
Aufgrund meines Alltags, meiner Gewohnheiten und meines Ziels (Gesundheit und manchmal auch Gewichtsreduktion) habe ich mich für die Variante 16:8 entschieden. Somit faste ich täglich 16 Stunden und esse während dieser 8 Stunden, allerdings wiederum nur 2 Mahlzeiten, sodass ich wiederum zwischen diesen Mahlzeiten im Regelfall „faste“. Ich konnte so die Gesamtkalorienbilanz senken (allerdings nur minimal). Aufgrund der vollwertigen vorwiegend veganen Ernährung, habe ich keine Blutzuckerschwankungen, sodass ich immer bestens gelaunt und nie „low battery“ bin. Anfangs (ungefähr 2 Wochen) viel es mir schwer am Vormittags gar nichts zu essen. Mittlerweile reichen mir aber meine Tees und Kaffees und ich kann nun konzentrierter arbeiten. Ich freue mich dann zwar schon sehr auf das Mittagessen, aber davor (also wie ich noch ein Frühstück zu mir genommen habe) war es gleich.
Ich bin sehr froh, dass ich mich für diese Ernährung, Ernährungsweise und Nährstoff-Timing entschieden habe und kann das nur empfehlen.