Die große Sojalüge

Wenn es um das Thema bzw Lebensmittel Soja geht, scheiden sich die Geister nahezu ähnlich, wie wenn es um die Thematik vegane Ernährung als solche geht.
Es hält sich ja nach wie vor die Meinung, dass Soja ungesund ist und den Östrogenspiegel anhebt.
Dies soll allerdings vielen anderen Studien zufolge unbegründet sein. Was stimmt den nun?
Soja ist eine Hülsenfrucht, ebenso wie Bohnen, Erbsen oder Linsen. Durch den hohen Proteinanteil und die Nutzbarkeit zur Weiterverarbeitung für Fleischersatzprodukte, ist Soja bei Veganern sehr beliebt. Soja-Protein enthält nicht alle essentiellen Aminosäuren, aber das ist bei vielen proteinhaltigen Lebensmitteln so. Sojaprodukte enthalten die Aminosäuren Methioin und Cystein im selben Verhältnis wie Kuhmilchprodukte oder Fleisch. Neben Proteinen enthält Soja auch Kohlenhydrate, Ballaststoffe, zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe.
Die Sojapflanzen produzieren allerdings Stoffe, welche sie vor Fressfeinden schützen soll und in großen Mengen eine negative Auswirkung auf den menschlichen Körper haben kann. Dies ist allerdings keinesfalls ungewöhnlich und wird von zahlreichen Pflanzen zB bei Kartoffeln, Spinat und Chilischoten eingesetzt. In kleinen Mengen sind diese Stoffe absolut unbedenklich und es überwiegen so die positiven Auswirkungen. Bei Soja werden hauptsächlich Phytoöstrogene kritisiert. Dies sind sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Pflanze vor Krankheitsbefall schützen sollen. Auch diese Stoffe sind in natürlicher Zufuhrmenge absolut unbedenklich. Wie bei vielen Stoffen kann die Zufuhr hoher Dosen isolierter Phytoöstrogene, wie Isoflavone, jedoch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Werden also spezielle Stoffe aus der Sojabohne isoliert und in hohen Dosierungen verabreicht, kann das einen Einfluss auf den Hormonhaushalt haben.
Viele Kritiker meinen auch noch, dass besonders unfermentierte Soja-Produkte unverdaulich und wertlos bis schädlich sind. Zentrum der Gesundheit vertritt allerdings die Meinung, dass diese wunderbar verdaut werden können und auch nicht schädlich sind. Viele fermentierte Sojaprodukte sind außerdem oft sehr stark gesalzen.
Es gibt noch einige Punkte, die ins Treffen geführt werden, wieso Soja schädlich sei.
Beim Verzehr von Soja sollte zusammenfassend aber auf folgende Punkte geachtet werden:
• wie bei jedem Lebensmittel sollte man beim Kauf von Sojaprodukten auf möglichst naturbelassene Produkte von hochwertigen Herstellern achten zB Tofu, Sojajoghurt, etc.
• Sojaprodukte sollten unbedingt in Bio-Qualität gewählt werden und aus deutschen oder österreichischen Sojabohnen (bei Sojaprodukten werden aber vorrangig Sojabohnen aus der EU verwendet; Gen-Soja essen indirekt hingegen oft Fleischesser und Milchtrinker)
• auf die Menge ist zu achten: man sollte sich nicht ausschließlich von Sojaprodukten ernähren (sollte also zB nicht täglich 1 Liter Sojamilch). Stattdessen sind beispielsweise täglich 100 g Tofu und zB 1 Glas Sojamilch für eine erwachsene Person kein Problem.
• Soja ist keine Säuglingsnahrung.
• Sojaprodukte wie Sojaproteinisolate und texturiertes Soja (zB Sojaschnetzel, Sojagranulat) sind meist nicht empfehlenswert.
• Nahrungsergänzungen mich hochkonzentrierten und isolierten Sojaisoflavonen sind nicht empfehlenswert.
Fazit: Qualitativ hochwertiges Soja ist gesund und die Dosis macht das Gift!